Wildpflanzen wachsen auf alten Böden

Uralte Böden, Fossilien und das geheime Leben unter unseren Füßen

Was verbindet einen fossilen Dinosaurierknochen mit der Pflanze am Wegesrand? Mehr, als man auf den ersten Blick denken würde. Denn sowohl Fossilien als auch Wildpflanzen erzählen Geschichten. Geschichten von geologischen Kräften, mineralischen Böden und einem Erbe, das bis heute nachwirkt. In diesem Beitrag werfen wir einen Blick unter die Oberfläche: auf Böden, Gesteine und Fossilien und zeigen, wie tiefgreifend sie unsere heutige Natur beeinflussen.

Die stille Macht der Gesteine

Was heute als Boden erscheint, war einst fester Stein. Über Jahrmillionen wurde er durch Wind, Wasser, Frost und Hitze zersetzt. Zurück blieben Minerale, Spurenelemente und eine Vielzahl an Mikrostrukturen. Diese verwitterten Gesteine bilden die Grundlage für alles Leben an Land. Besonders faszinierend: Manche Böden bestehen aus Ablagerungen, die aus einer Zeit stammen, in der Dinosaurier die Erde durchstreiften. In der sogenannten Hell Creek Formation, einer der fossilreichsten Schichten Nordamerikas, finden sich nicht nur Knochen von Tyrannosaurus rex, sondern auch Überreste alter Pflanzen, verkieselte Hölzer und urzeitliche Sedimente, die reich an Mineralien sind.

Fossilien als Zeitkapseln der Erde

Fossilien sind mehr als nur versteinerte Knochen. Sie sind Momentaufnahmen einer längst vergangenen Welt. Besonders Pflanzenfossilien, Sporen, Harze oder Rindenabdrücke zeigen, wie eng Lebewesen mit dem Gestein verbunden waren. Diese uralten Spuren sind nicht nur von wissenschaftlichem Wert. Sie geben auch Aufschluss darüber, wie sich bestimmte Gesteinsschichten auf die heutige Vegetation auswirken.

Ein Beispiel: In kalkhaltigen Böden, die aus ehemaligen Meeresablagerungen entstanden, gedeihen Pflanzen mit hohem Kalziumbedarf, wie etwa die Große Brennnessel,  besonders gut. Diese Böden entstanden zum Teil aus denselben geologischen Prozessen, die auch Fossilien konservierten.

Große Brennnessel im Garten
Große Brennnessel

Von den Tiefen der Zeit zur Pflanze am Wegrand

Was heute wächst, wurzelt oft wortwörtlich in der Vergangenheit. Die mineralische Zusammensetzung eines Bodens beeinflusst nicht nur die Pflanzenart, die dort gedeiht, sondern auch deren Inhaltsstoffe, Farbe, Wuchshöhe und Vitalität. Einige Wildpflanzen bevorzugen Standorte, die geologisch besonders alt sind:

  • Kieselsäureliebende Arten wie der Ackerschachtelhalm wachsen bevorzugt dort, wo verwitterte Gesteine oder alte Sedimente mit hohem Siliziumgehalt vorkommen, genau wie in vielen fossilen Ablagerungen.
  • Kalkzeigerpflanzen wie die Wilde Möhre oder der Wiesensalbei bevorzugen mineralische Untergründe, die Rückstände urzeitlicher Meeresböden enthalten.
    Diese enge Verbindung zwischen Erdgeschichte und Pflanzenwelt ist kaum sichtbar und doch allgegenwärtig.
Wilde Möhre
Blüte der wilden Möhre

Wurzeln, die bis in die Kreidezeit reichen

Die Pflanzenwelt Europas ist eng mit der geologischen Vergangenheit des Kontinents verflochten. Gesteinsschichten wie Muschelkalk, Jurakalk oder Schiefer prägen seit Jahrtausenden, was an der Oberfläche gedeiht. Wenn man einen echten Fossilfund in den Händen hält, sei es ein Stück versteinerter Knochen oder ein fossiles Blatt, dann hält man auch ein Stück jener geologischen Grundlage, auf der unsere heutigen Pflanzen wachsen.

Fazit: Fossilien und Pflanzen teilen sich denselben Ursprung

Ob du ein echtes Fossil in den Händen hältst oder ein Wildkraut am Feldrand betrachtest: beide sind Teil derselben langen Geschichte. Der Geschichte der Erde. Der eine Teil ist konserviert, der andere lebendig. Aber beide erinnern uns daran, wie tief alles Leben mit dem Untergrund verbunden ist. Die Fossilien im Shop von „Der Kurator“ sind Zeugen dieser Geschichte. Vielleicht liegt das nächste Stück Erdgeschichte schon bald in deinen Händen.

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